Galaktisch

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Dauer der Lesung circa 90 Minuten (mit Pause)
im Anschluss wird Rufus Beck signieren

Wer würde nicht gern einen Ausflug ins All unternehmen? Liam träumt jedenfalls schon lange davon, mal eine richtig weite Reise zu machen. Allerdings muss er dafür den Wettbewerb "Der beste Vater der Welt" gewinnen.

Da ist es praktisch, dass Liam viel zu groß für sein Alter ist und ständi für einen Erwachsenen gehalten wird. Doch schon bald stellt er fest, dass erwachsen sein gar nicht so einfach ist. Besonders dann nicht, wenn man als Verantwortlicher in einer Rakete sitzt, die falsch abgebogen ist ...

Rezension: 


Neue Westfälische Zeitung, Bad Oeynhausen 01.03.2010, von Elke Niedrigheus-Haasper

Einfach nur galaktisch

Bad Oeynhausen. Um Punkt 18 Uhr startet auf der Bühne im Theater im Park eine Rakete und rauscht durch den Weltraum. Verwunderlich ist das nicht, immerhin liest Bad Oeynhausen in diesen Tagen Märchen. Fast 300 Gäste erleben, wie ein 12-jähriger Junge ein skurriles Abenteuer nach dem anderen erlebt und lassen sich von Schauspieler Rufus Beck ins Weltall katapultieren.

Ein Lesepult mit Laptop und ein Stuhl. Dorthin steuert Rufus Beck, verheddert sich im tiefroten Samtvorhang, startet neu und findet im dritten Anlauf den Ausgang. Dann legt die prominente Stimme von Harry Potter los. Erzählt, wie der 12-jährige Liam für einen Erwachsenen gehalten wird, weil er viel größer als seine Altersgenossen ist, und weil ihm schon ein wenig Bart wächst.

Rufus Beck erzählt und liest nicht nur die skurrile Geschichte aus dem ungewöhnlichen Kinderbuch "Galaktisch" des Engländers Frank Cottrell Boyce - Rufus Beck ist Liam. In brauner Cordhose, mit rotem Batikhemd, brauner Cordweste und rotem Baticschlips pendelt der hoch gewachsene Schauspieler gekonnt zwischen Erwachsenem und viel zu groß gewachsenem Kind. Rauft sich die Haare bei so viel spektakulärem Abenteuer, lässt die Umlaufbahn der Erde vor seinen Augen vorbeiziehen und freut sich diebisch über die unbegrenzten Möglichkeiten der erdachten Geschichte.

Souverän, mit wandlungsfähiger Stimme und tiefer Begeisterung für die Abenteuer seines sympathischen Helden zieht Rufus Beck seine Zuhörer tief hinein in die leicht überdrehte Geschichte. Ist mehr Schauspieler als Vorleser. Gibt Gas. Moduliert die Sätze zu Abenteuern. Legt selbst in die Pausen die Heiterkeit und Unbeschwertheit der galaktischen Geschichte.

Das Publikum - darunter besonders viele Kinder und Jugendliche - bangt mit Liam, leidet mit ihm, freut sich mit ihm und lacht mit ihm. Gebannt verfolgen die Zuhörer, wie Liam den ungewöhnlichen Wettbewerb "Der beste Vater der Welt" gewinnt und so in der von ihm heiß ersehnten Weltraummission landet. Oder wie der

12-Jährige an seiner neuen Schule für den eigenen Lehrer gehalten wird und nach sehr kurzem Zögern in die Rolle einsteigt.

Manchmal muss Rufus Beck selbst lachen über die abgedrehten Abenteuer seiner liebenswerten Figur. Etwa, als Liam im Porsche-Ausstellungsraum zusammen mit seiner Freundin Florida für deren Vater gehalten wird und man ihm gern die 350 PS-starke Nobelkarosse für eine Spitztour ausleiht. Oder über die Episode, bei der Liam per Handy aus der Rakete erzählt, wie es dazu kam, dass er jetzt durch den Weltraum rauscht und für einen der besten Väter gehalten wird. Das ist galaktisch, ziemlich abgedreht und dabei tief komisch.